Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Oh Yeah, She Performs!
Dokumentarfilm, AT 2012, Farbe, 98 min., OmeU
Diagonale 2013

Regie: Mirjam Unger
Buch: Mirjam Unger, Veronika Weidinger
Darsteller:innen: mit: Clara Luzia (Clara Humpel), Gustav (Eva Jantschitsch), Vera Kropf (Luise Pop), Teresa Rotschopf
Kamera: Eva Testor
Schnitt: Karina Ressler
Originalton: Peter Utvary, Axel Traun, Claus Pitsch
Sounddesign: Veronika Hlawatsch
Produzent:innen: Eva Testor, Nina Kusturica
Produktion: Mobilefilm Produktion

 

Nervosität back-stage, Adrenalin on-stage, Band-Alltag off-stage. Vier junge Frauen, die ein Traum verbindet: eigene Musik zu komponieren, zu produzieren und davon leben zu können, ohne Kompromisse! Gustav, Clara Luzia, Teresa Rotschopf und Luise Pop auf ihrem Weg durch die Höhen und Tiefen eines selbstbestimmten Lebenstraums. Ein Musikerinnenfilm. (Produktionsnotiz)

Katalogtext Diagonale 2013:

Sommer, Herbst, Winter, Frühling und wieder Sommer … Über den Zeitraum von zwei Jahren hat Mirjam Unger die Musikerinnen Gustav, Clara Luzia, Teresa Rotschopf und Vera Kropf (Luise Pop) begleitet: auf Konzertbühnen, in Tonstudios, Backstage- und Proberäumen. Getragen vom Soundtrack der Protagonistinnen erlaubt Ungers Film Einblicke in deren unterschiedliche Produktionsweisen und Lebensrealitäten. Dabei erweisen sich die Grenzen zwischen Privat- und Bühnenperson oft als fließend, nicht selten führt der Weg von der Bühne direkt zu Sohn, Tochter, den Liebsten. Immer intim, aber niemals voyeuristisch wahren Regie und Kamera dabei den nötigen Abstand. So auch wenn etwa die hochschwangere Gustav neues Songmaterial erprobt. Wenige Szenen später ist sie nach der Babypause zurück auf der Bühne. Für die Genehmigung des dabei obligaten „Tschick“ musste sie haufenweise Verträge unterzeichnen. Auch das ist Teil des Business. Gustav nimmt’s mit Humor.

Ohne Frage outet sich Unger über ihre Bilder als Fan, verfällt dabei jedoch nie ins Glorifizieren. Sie bildet ab – authentisch, liebevoll. Diese Unmittelbarkeit und Nähe wird vor allem in den auf Analogfilm gedrehten Großaufnahmen während der Livekonzerte spürbar. Sie bilden sowohl Rahmen als auch Herzstück des Films. Und dennoch ist Oh Yeah, She Performs! mehr als bloß ein Konzertfilm: Nach wie vor müssen sich Frauen in den vornehmlich männlich besetzten Orten der Musikwelt zunächst beweisen. Empowerment durch Produktivität – für Gustav, Clara Luzia, Teresa Rotschopf und Vera Kropf alltägliche, wenngleich enervierende Routine. „I have a voice and I use it.“ (red)

In Gedanken habe ich diesen Streifen von der Idee an immer auch ein bisschen für meine jetzt 17-jährige Tochter gemacht, die mit einem neuen Selbstverständnis in eine Welt hinausgehen wird, in der Frauen sich ihre eigenen Rollenbilder erschaffen bzw. neu aufgeflammte Stereotype durchbrechen wollen. Dieser Film ist ein Wegweiser in eine (noch) utopische neue Welt, die keinen Geschlechterkampf mehr kennt, weil sie ihn überwunden hat, eine Welt, in der Männer und Frauen sich gegenseitig schätzen, unterstützen und gemeinsam an einer Vision und am Sound einer neuen, gleichberechtigten Ära arbeiten. (Mirjam Unger)

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