Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Das Kind in der Schachtel
Dokumentarfilm, AT 2014, Farbe, 90 min., OmeU
Diagonale 2014

Regie, Buch: Gloria Dürnberger
Darsteller:innen: mit: Gloria Dürnberger, Margarete Dürnberger
Kamera: Leena Koppe
Schnitt: Natalie Schwager
Originalton: Laura Endres
Musik: Martin Klein
Produzent:innen: Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer, Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser
Produktion: NGF Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion

 

Publikumspreis 2014
Beliebtester Film des Jahres

Die Geschichte einer Mutter, die kurz vor der Geburt ihres Kindes an Schizophrenie erkrankt. Und die Geschichte eines Kindes, das in einer Pflegefamilie aufgenommen wird. Nicht wissend, wie lange es bleiben darf. 30 Jahre später übernimmt das erwachsen gewordene Kind die Verantwortung für die Frau, die sich ihre Mutter nennt. Welche Verbindung besteht überhaupt zu einem Menschen, mit dem man nie länger als zwei Stunden am Stück verbracht hat und kein einziges gemeinsames Foto teilt? (Produktionsmitteilung)

www.geyrhalterfilm.com

Filmgespräch mit: Gloria Dürnberger

Katalogtext Diagonale 2014:
„Manchmal habe ich das Gefühl als würden wir uns gar nicht kennen“, konfrontiert Filmemacherin Gloria Dürnberger ihre leibliche Mutter mit einem Schmerz, der sich seit ihrer jüngsten Kindheit aufstaut und bis heute nicht verebben will. „Wer bin ich denn eigentlich für dich?“, fragt sie weiter und versucht, den ausbleibenden oder bisweilen grausam distanzierten Antworten über die filmische Annäherung – die filmische (Selbst-) Beobachtung von außen – nachzuspüren. Als zumeist statische Begleiterin der intimen Gespräche mit der (Pflege-)Familie und dem in Berlin lebenden Freund dringt die Kamera tief in den persönlichen Alltag Dürnbergers vor. Es ist genau dieses Reden, das zum zentralen Motor der Aufarbeitung wird und sich mit Fortdauer des Films gegenüber der leiblichen Mutter zuneh- mend konfrontativer äußert. Auch in diesem Sinn ist Das Kind in der Schachtel ein unglaublich starker und mutiger Schritt zur Selbstermächtigung aus emotionalen Abhängigkeiten – aber auch aus gesellschaftlichen Rollenzuweisungen an Kinder und deren Eltern. (red)

Mein Leben lang war die Verwirrung darum, wer meine Mutter und wer meine Familie ist, alltäglich für mich. Dabei schienen meine Gefühle zur Klärung dieser Frage zweitrangig zu sein. Die Gesellschaft um mich suggerierte mir ganz klar, dass meine „Mutter“ jene Frau ist, die mich geboren hat. Und dass eine „Mutter“ eine fürsorgliche, sich aufopfernde, liebende Person wäre. Ein blumiges Bild von tiefer und inniger Liebe, das so gar nicht zu dem passen wollte, was ich für meine leibliche Mutter empfand: Befremden, Verstörung und Distanz. Aus dieser widersprüchlichen Situation resultierte eine Beziehung zu meiner leiblichen Mutter Margit, der ich in diesem Film nachgegangen bin. (Gloria Dürnberger)

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