Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Zu zweit allein
Spielfilm, DE 2019, Farbe+SW, 82 min., OmeU
Diagonale 2020

Regie, Buch: Sabine Koder
Darsteller:innen: Eva Bay, Tom Lass, Anne Haug, Johannes Dullin, Tim Seyfi, Miguel Abrantes Ostrowski, Sophie Meinecke, Jochen Strodthoff,
u. a.
Kamera: Noah Schuller
Schnitt: Kilian Schmid
Originalton: Stefan Postavka
Musik: Pablo Jókay
Sounddesign: Stefan Möhl
Szenenbild: Theresa Scheitzenhammer, Sabine Koder
Kostüm: Olivia Andrione
Weitere Credits: Tonmischung: Andreas Goldbrunner
Produzent:innen: Natalie Hölzel, Sandra Hölzel
Produktion: Elfenholz Film (DE)

 

Diagonale’20 – Die Unvollendete. Die Diagonale’20 wurde aufgrund der behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 abgesagt.

Nina und Karl sind ein ganz normal seltsames Paar: Sie können nicht mit-, aber auch nicht ohneeinander. Als Nina plötzlich doch aus ihrem alten Leben flieht, geht Karl sie suchen. Mit hervorragenden Schauspieler/innen und improvisierten Dialogen spürt Sabine Koder Freud und Leid einer Langzeitbeziehung nach. Zu zweit allein ist eine witzige, sehr zärtliche Tragikomödie über Freundschaft und die Banalität der Liebe und darüber, warum sie es doch wert ist, um sie zu kämpfen.

Nina (Eva Bay) und Karl (Tom Lass) sind ein ganz normal seltsames Paar. Sie führen unnötige Diskussionen, haben komische Rituale und komplizierte Probleme. Aber eigentlich ist alles gut. Mit anderen Worten: Sie können nicht mit-, aber auch nicht ohneeinander. Doch dann flieht Nina plötzlich aus ihrem alten Leben, und alles wird anders. Nach einem Zusammenbruch in der Schule, in der sie als Lehrerin unterrichtet, hält die junge Frau es nicht mehr aus. Sie irrt ziellos umher, probiert in einem Laden unterschiedliche Outfits wie neue Lebensentwürfe an und bricht schließlich in einen parkenden Camper ein. Dann lernt sie Lou (Anne Haug) kennen, die ein unkonventionelles Dasein führt, und zieht mit ihr um die Häuser. Währenddessen muss Karl seinerseits mit dem Alleinsein klarkommen, aber auch er findet unverhofft einen Freund, der ihm mehr oder weniger bei der Suche nach Nina hilft. Zu zweit allein ist ein witziger, sehr zärtlicher Film über Freundschaft und die Banalität der Liebe und darüber, warum sie es doch wert ist, dass man um sie kämpft.
Sabine Koder spürt in ihrer amüsanten Mumblecore-Tragikomödie Freud und Leid einer Langzeitbeziehung nach. Die von den hervorragenden Schauspieler/innen größtenteils improvisierten Dialoge sind wunderbar schrullig und bestechen durch lakonischen Witz. So wirken die Alltagsituationen aus dem Leben des Paares sehr intim, aber auch schmerzhaft authentisch – und ebenso wenig perfekt wie die Menschen, die sie zeigen. Etwa wenn die Stimmung während eines romantischen Abendessens beim Italiener kippt, weil die strikte Vegetarierin Nina von ihrem Freund verlangt, dass dieser auch kein Fleisch ist, da sie doch Geburtstag hat. Oder wenn die beiden sich in endlose Gespräche über ihre Beziehung verheddern. Koder verwendet einen raffinierten erzählerischen Kniff, indem sie jenen Passagen, die von Ninas und Karls gemeinsamer Vergangenheit erzählen, einen nostalgischen Schwarz-Weiß-Look verpasst und die Gegenwart, in der sich die beiden im Alleinsein üben, in ausgewaschenen Farbbildern präsentiert. Ninas Ausbruch aus dem Beziehungskorsett mündet in eine wilde Suche nach Freiheit und Unabhängigkeit. Mit Lou erlebt sie Dinge, die sie vorher nie getan hätte: eine ganze Pizza vom fremden Teller klauen oder wildfremde Küsse im Park erzwingen. Es sind diese kleinen Momente, die den Improfilm zu etwas Besonderem machen … und zudem lebenswichtige Erkenntnisse transportieren: etwa wie man am besten Prinzenrolle verspeist, dass das Leuchtschwert in Star Wars eigentlich ein Hundepenis ist und was Batman im Bett so alles treibt.
(Katalogtext, ast)

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