Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Olya's Love
Dokumentarfilm, AT/RU 2014, Farbe, 68 min., OmeU
Diagonale 2015

Regie, Kamera: Kirill Sakharnov
Buch: Kirill Sakharnov, Ksenia Sakharnova
Darsteller:innen: mit Olya Kuracheva, Galiya Galeeva
Schnitt: Maxim Kliewer (aea), Kirill Sakharnov
Produzent:innen: Jürgen Karasek, Filip Anton Malinowski, Ksenia Sakharnova, Vladislav Ketkovich
Produktion: soleil film
Koproduktion: SugarDocs, Ethnogeographic Research Foundation/Ethnofund

 

Russland unter Wladimir Putin. Trotz vehementer Kriminalisierung kämpft die charismatische Olya für ein selbstbestimmtes Leben von LGBT-Personen. Eines, in dem sie mit ihrer Partnerin Galiya glücklich werden darf. Die Homevideo-Ästhetik des Kamerabildes korrespondiert mit dem dokumentarischen Anspruch: Zärtlich, niemals voyeuristisch erschließt sich die Normalität eines Alltags, der in Russland nicht sein darf. Die Geschichte einer Liebe wider gesellschaftliche und politische Repression.
www.soleilfilm.at, www.sixpackfilm.com

Katalogtext Diagonale 2015:
Russland unter Wladimir Putin: Die Duma beschließt das Verbot sogenannter „Homosexuellen-Propaganda“ im Beisein von Minderjährigen, gleichgeschlechtliche Liebe wird in weiten Teilen der Gesellschaft als unnatürlich angesehen. In einem Zustand konstanter Kriminalisierung von LGBT­-Personen kämpft die charismatische Olya für ein selbstbestimmtes Leben. Eines, in dem Liebe und Identität frei wählbar sind und in dem sie mit ihrer Partnerin Galiya glücklich werden darf.

Im Gegensatz zur kämpferisch­aktivistischen Natur der Mittzwanzigerin will Galiya ihr Leben nicht vom politischen Aufbegehren bestimmen lassen. Wenn die Kamera den beiden zu Kundgebungen und Informationsveranstaltungen auf die Straße folgt, hält sie sich lieber im Hintergrund, während Olya das Mikro ergreift und unerschöpfliche Zuversicht versprüht. Gerade in diesen Momenten – häufig umringt von Polizei und handgreiflicher Menge – vermittelt sich ein Gefühl für die täglichen Herausforderungen einer zur Widerständigkeit gezwungenen heterogenen Community. Dabei ist Olya’s Love kein Aktivist/innen­Film im klassischen Sinn. Es ist die Geschichte einer Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird, die Geschichte eines persönlichen Strebens nach Zufriedenheit wider gesellschaftliche und politische Repression. Die Home­video-Ästhetik des Kamerabildes korrespondiert dabei mit dem dokumentarischen Anspruch. Zärtlich, niemals voyeuristisch erschließt sich das private Umfeld der Protagonist/innen – die Normalität eines Alltags, der in Russland nicht sein darf und zunehmend ins Verborgene gedrängt wird. (sh)

Olya’s Love ist ein intimer Film, der die Großaufnahme dem großen Überblick vorzieht. Ein Film, der das Tempo seiner Protagonistinnen mitgeht, ihnen auch mal die Kamera über­ lässt, der schnell agiert, um zu reagieren. Vor allem aber ein Film über die Liebe in Zeiten des Widerstands. (Michael Pekler)

Obwohl die Repression von LGBT­Personen in Russland welt­ weit für Entsetzen sorgt, ist Olya’s Love einer der wenigen Filme, die den Kampf gegen die Diskriminierung in diesem Land aus nächster Nähe zeigen. (This Human World)

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