Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Dunkle Wasser
Spielfilm, AT 2022, Farbe, 90 min., dOF
Diagonale 2023

Regie: Arash T. Riahi, Arman T. Riahi
Buch: Ralph Werner, Arman T. Riahi, Arash T. Riahi
Darsteller:innen: Christoph Luser, Salka Weber, Anna Tenta, Fritz Karl, Peter Mitterrutzner, Erwin Steinhauer, Emilia Leytner, Nikolaus Lessky, Susanne Michel, Thomas Mraz
Kamera: Anna Hawliczek
Schnitt: Lisa Zoe Geretschläger
Originalton: Claus Benischke
Musik: Karwan Marouf
Sounddesign: Bernhard Zorzi
Szenenbild: Julia Oberndorfinger, Attila Plangger
Kostüm: Monika Buttinger
Weitere Credits: in weiteren Rollen: Philipp Auer, Lucy Gartner, Heide Maria Hager, Gerhard Greiner
Produzent:innen: Florian Gebhardt, Gregor Schmalix
Produktion: Gebhardt Productions GmbH
Koproduktion: ORF (AT), ZDF (D)

 

Aus dem Mattsee wird nicht nur die Leiche der 17-jährigen Elena gefischt, an seinen Ufern treten auch die schrecklichen Ereignisse eines beschämenden Kapitels österreichischer Geschichte zutage. Das ungleiche Ermittler*innenduo Dorner und Fink übernimmt den Fall, wobei sich vor allem Dorner, der aus der Gegend stammt, ganz tief in seine eigene Vergangenheit verstrickt. Den Riahi-Brüdern gelingt ein rasanter und spannender Landkrimi,der mit den klassischen Dramaturgien des Genres bricht.

Der Mattsee im Salzburger Land ist so düster wie sein Name – zumindest im neuen Landkrimi der Brüder Arman T. und Arash T. Riahi. Aus ihm wird nicht nur die Leiche der grausam ermordeten 17-jährigen Elena gefischt, an seinen Ufern treten auch die schrecklichen Ereignisse eines beschämenden Kapitels österreichischer Geschichte zutage. Chefinspektor Dorner wird mit der Ermittlung im Fall Elena betraut. Er stammt aus dem gleichnamigen Ort, hat aber selbst auch einige traumatische Ereignisse zu verarbeiten. Da er im Dienst mehrmals negativ aufgefallen ist, bekommt er die junge Ermittlerin Alex Fink zur Seite gestellt, die ihn misstrauisch im Auge behält. Rasch stellt sich heraus, dass Dorner tiefer in den Mordfall verstrickt ist, als ihm selbst lieb ist: Die Tote ist die Tochter seiner Jugendfreundin. Sein Verdacht fällt sofort auf den Kleinkriminellen Max Kozak, von dem er überzeugt ist, dass er der Mörder in seinem allerersten Fall war. Beweise hatte Dorner damals keine. Dafür ist er nun umso entschlossener, den Dorf-Dealer zu stellen. Bei einer Konfrontation kommt es zu einem ungeplanten Zwischenfall, der alles in ein neues Licht rückt. Die Vergangenheit holt nicht nur den Inspektor ein, sondern auch die anderen Mattseer*innen.
Den Riahi-Brüdern gelingt ein rasanter und spannender Landkrimi, der mit den klassischen Dramaturgien des Genres bricht: Der Ermittler steht nicht über den Geschehnissen, sondern ist von Anfang an persönlich involviert. Dorner ist als gebrochener, vom Leben gezeichneter Mann genau genommen zu befangen, um zu ermitteln. Durch seine Kollegin-Gegenspielerin, die von seiner abweisenden Art abgestoßen ist und die eigentliche Polizeiarbeit übernimmt, während immer delikatere Details aus Dorners Vergangenheit und Familiengeschichte auftauchen, bekommt die Geschichte eine besondere Dynamik. Salka Weber und Christoph Luser verkörpern grandios dieses Ermittler*innenduo, das ein heikles Spiel mit dem gegenseitigen Wissensvorsprung spielt. Thomas Mraz als schmierig-verkorkster Plattenladenbesitzer und Dealer Kozak – genannt „Cosy“ – und Erwin Steinhauer als manipulativer Großgrundbesitzer sind das Ensemble des Provinzortes, den Kamerafrau Anna Hawliczek in düsteren Innenräumen und nebligen Außenaufnahmen einfängt. Ein Ort, an dem die schreckliche Vergangenheit die Verhältnisse umkehrte und Familienschicksale bestimmte. Einer Sache kann man sich sicher sein: Die Wahrheit dringt ans Licht. Auch aus den trüben Gewässern des Mattsees.
(Katalogtext, ast)

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