Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Grand Central
Spielfilm, FR/AT 2013, Farbe, 90 min., OmeU
Diagonale 2014

Regie: Rebecca Zlotowski
Buch: Gaelle Macé, Rebecca Zlotowski
Darsteller:innen: Tahar Rahim, Léa Seydoux, Olivier Gourmet, Denis Ménochet, Johan Libéreau u.a.
Kamera: George Lechaptois
Schnitt: Julien Lacheray
Originalton: Cédric Deloche
Musik: Rob
Szenenbild: Antoine Platteau
Kostüm: Chattoune
Produzent:innen: Frédéric Jouve, Gabriele Kranzelbinder
Produktion: Les Films Velvet
Koproduktion: France 3 Cinéma, Rhone-Alpes Cinéma, KGP Kranzelbinder Gabriele Production, Canal+

 

Als Zeitarbeiter in einem Atomkraftwerk – dort, wo gesundheitliches Risiko und Strahlung am stärksten sind – findet Gary endlich das, wonach er stets gesucht hat: Geld, Freundschaft – und möglicherweise Liebe. Nur ist die Angebetete mit einem Kollegen verlobt und Gary alsbald mit einem Liebesdreieck konfrontiert. Eine fatale Situation, die in den wiederkehrenden Warnsirenen ihren beklemmenden Ausdruck findet. Jeder Tag wird zur Bedrohung.

www.elledriver.fr

Katalogtext Diagonale 2014:
Mit der Strahlung sei es wie im Krieg gegen einen unsichtbaren Feind, meinen Garys altgediente Kolleg/innen im Atomkraftwerk. Wie wenn der Körper nach einer unverhofften Verführung momenthaft an Fassung verliert, konkretisiert Karole (Léa Seydoux) und veranschaulicht ihre Aussage mit einem sinnlichen Kuss vor versammelter Entourage. Das war an Garys (Tahar Rahim) erstem Abend im Trailerpark der Hilfsarbeiter/ innenschaft – der Truppe fürs Grobe im Mehrklassensystem des Werks. Wo gesundheitliches Risiko und Strahlung am stärksten sind, findet der Neuling endlich das, wonach er stets gesucht hat: Geld, Freundschaft – und möglicherweise Liebe. Fortan parallelisiert Rebecca Zlotowski sprichwörtliche und tatsächliche Spannungsverhältnisse: zwischen Reaktor und Körper, zwischen den in der steten Gefahr aufeinander angewiesenen Arbeiter/innen, zwischen Gary und Karole. In sorgsam arrangierten Bildern kontrastiert sie deren sexuelle Annäherung im wildwüchsigen Naturraum mit der dahinter wütenden Realität, die sich in den unbarmherzig emporragenden Atommeilern und der zunehmenden Skepsis von Karoles Verlobtem manifestiert. Während der esoterisch inspirierte Freejazz-Score die unsichtbaren Schwingungen von Atomkern und Leidenschaften beschwört, entwickelt sich ein Liebesdreieck, das in der Fatalität der wiederkehrenden Warnsirenen seinen beklemmenden Widerhall findet. Und eine Erzählung, die sich auch als gesellschaftskritischer Kommentar zur (gesundheitlichen) Ausbeutung von Niedriglohnarbeitskräften lesen lässt. (red)

Zlotowski has turned in a beguiling film that impresses as much for its oddly specific and well-researched setting (the ragtag community of lower-grade workers at a nuclear power plant), as for the romance, and maintains impressive narrative and tonal control right up until an ending that falters just at the final hurdle. (Jessica Kiang, The Playlist)

Rebecca Zlotowski’s picture works best when it’s at its most stark and unadorned, when it focuses on the dirty nuts and bolts near the nuclear core. Along the way, Grand Central lifts the lid on a high-stakes Catch-22 system in which employees have to keep their radiation levels down for fear of being laid off – a devastating sleight of hand that effectively makes the subcontractors responsible for their own safety. (Xan Brooks, The Guardian)

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