Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Glanz des Tages
Spielfilm, AT 2012, Farbe, 92 min., OmeU
Diagonale 2022

Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Buch: Tizza Covi, Rainer Frimmel, Xaver Bayer
Darsteller:innen: Philipp Hochmair, Walter Saabel, Vitali Leonti
Kamera: Rainer Frimmel
Schnitt: Tizza Covi, Emily Artman
Originalton: Manuel Grandpierre
Produzent:innen: Rainer Frimmel
Produktion: Vento Film

 

In Der Glanz des Tages trifft der österreichische Schauspieler Philipp Hochmair auf den Schausteller Walter Saabel – der Rest ist Improvisation. Philipp Hochmair ist ein junger erfolgreicher Schauspieler, dessen Leben vom Einstudieren neuer Texte, von Proben und Aufführungen bestimmt ist. Als er auf den vagabundierenden Walter trifft, zu dem er eine ambivalente Freundschaft aufbaut, und mit dem Schicksal seines Nachbarn Viktor konfrontiert wird, wird er daran erinnert, dass das Leben keine Bühne ist. Auf der Diagonale’13 bekamen Covi und Frimmel für Der Glanz des Tages zum dritten Mal den Großen Diagonale-Preis für den besten Film.

Bereits mit dem halbdokumentarischen La Pivellina schufen Tizza Covi und Rainer Frimmel einen Film aus dem gelebten Leben ihrer Darsteller*innen. In Der Glanz des Tages trifft der österreichische Schauspieler Philipp Hochmair auf den Schausteller Walter Saabel – der Rest ist Improvisation. Der Spielfilm des Regieduos wurde beim Locarno Film Festival uraufgeführt und erhielt den Max Ophüls Preis. Auf der Diagonale’13 bekamen Covi und Frimmel für Der Glanz des Tages zum dritten Mal den Großen Diagonale-Preis für den besten Film.
(Katalogtext)

Philipp Hochmair ist ein junger erfolgreicher Schauspieler mit Engagements an den großen Bühnen in Wien und Hamburg. Sein Leben ist vom Einstudieren neuer Texte, von Proben und Aufführungen bestimmt. Dadurch verliert er immer mehr den Bezug zur Realität des Alltags. Als er auf den vagabundierenden Walter trifft, zu dem er eine ambivalente Freundschaft aufbaut, und mit dem Schicksal seines Nachbarn Viktor konfrontiert wird, wird er daran erinnert, dass das Leben keine Bühne ist.
(Produktionsnotiz Vento Film)

Wie schon die Vorgängerfilme von Tizza Covi und Rainer Frimmel ist auch Der Glanz des Tages durch ein unkonventionelles Mischverhältnis von Theater, Film und Realität geprägt. Gerade in diesem Spannungsfeld entfalten sich die Lebensnähe und die Unmittelbarkeit der Erzählung, die sehr eng an die Biografien ihrer Schauspieler*innen andockt. Die Wirklichkeit hat eben viele Seiten. Am deutlichsten wird das in der wohl eindringlichsten Szene des Films, einer beinahe philosophischen Reflexion über die unterschiedlichen Definitionen persönlicher Freiheit. Ohne Frage: Der Glanz des Tages sieht für jede*n anders aus.
(Katalog Diagonale’13)

Der Film erzählt in wunderbar unaufgeregter Weise von den Möglichkeiten persönlicher Freiheit und der Verantwortung, die jeder von uns für den anderen trägt. Die große Offenheit des semidokumentarischen Zugangs der Filmemacher*innen korreliert dabei mit dem ständigen Lebensprovisorium der beiden Hauptfiguren. Wenn der eine in der Welt des Theaters zu versinken droht, zwingt der andere ihn in die Wirklichkeit mit ihren eigenen Regeln zurück. Der Film Der Glanz des Tages vertraut der Eigenzeit der Bilder, bewegt ohne zu manipulieren, schickt einen auf eine Reise mit ungewissem Ausgang und inspiriert mit Witz zu politischem Handeln.
(Jurybegründung, Großer Diagonale-Preis Bester Spielfilm 2013)

Man muss entweder verrückt sein oder ein tiefes Vertrauen in seine Darsteller haben, wenn man einen Film aus einer so einfachen Grundidee macht: Der Schauspieler Philipp Hochmair begegnet dem Schausteller Walter Saabel. (…) Hochmair und Saabel spielen sich also selbst. Der eine ist einer der bekanntesten deutschsprachigen Schauspieler, ständig auf Achse zwischen Hamburg, Wien und Berlin. Der andere war Messerwerfer, Artist und Bärenringer, lebte lange in der Nähe von Rom und ist gerade dabei, sein Leben neu zusammenzusetzen. Die Filmemacher Covi und Frimmel geben den beiden einen Raum aus Orten und Situationen, die sie völlig frei gestalten können: das erste Kennenlernen, noch etwas befangen in der Kneipe, Saabels Besuch einer Woyzeck-Aufführung, in der Hochmair den Hauptmann spielt, zunehmend vertraute Gespräche in der Garderobe, beim Spazierengehen und in Hochmairs Wohnungen in Hamburg und Wien. Ganz langsam entwickelt sich Der Glanz des Tages zu einem Film über das Mysterium des Darstellens. Woher kommt die Sehnsucht, ein anderer zu sein? Was ist das für ein merkwürdiger Impuls, der den Menschen auf eine Bühne oder in die Manege treibt? Und welchen Preis zahlt er dafür?
(Katja Nicodemus, DIE ZEIT)

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