Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Geschichten eines Jungen, einer Frau und eines Soldaten
Spielfilm kurz, DE 2021, Farbe, 22 min., OmeU
Diagonale 2022

Regie: Franziska Pflaum
Buch: Franziska Pflaum, Ali Reza Ahmadi
Darsteller:innen: Ali Reza Ahmadi, Christina Große, Nico Ehrenteit, Nathalie Seiß, Mex Schlüpfer
Kamera: Niki Waltl
Schnitt: Friederike Hohmuth
Originalton: Oscar Stiebitz
Musik: Jachym Kovar
Sounddesign: Christoph Kozik
Szenenbild: Rafael Loß
Kostüm: Johanna Pflaum
Produzent:innen: Maximilian Haslberger, Balthasar Busmann, Franziska Pflaum
Produktion: Amerikafilm

 

Niemand kann vom Krieg erzählen. In ihrer Auseinandersetzung mit Kriegstraumata verschränkt Franziska Pflaum Geschichten eines Afghanistansoldaten, seiner Mutter, eines Jungen aus Afghanistan und einer Filmemacherin, die über diese Menschen einen Film drehen möchte. In diesem Fotofilm entsteht eine Sprachlosigkeit, die gerade deshalb wirkt, weil sie nicht filmbar ist.

Niemand kann vom Krieg erzählen. Die, die in ihm gekämpft haben, verstummen. Die, die Bomben gehört haben, verdrängen. Die, die jemanden verloren haben, trauern. Die, die nicht da gewesen sind, schweigen. Trotzdem wagt sich eine junge Filmemacherin an die Geschichte eines Soldaten, der aus Afghanistan nach Deutschland zurückkehrt. Geholfen wird ihr von Franziska Pflaum, die ihren Film als selbstreflexive Fotomontage realisiert und derart die Distanz zwischen den Welten spürbar macht. Es beginnt eine Traumaarbeit. Die Mutter erkennt den Soldatensohn nicht wieder. Und Reza, ein afghanischer Junge, der seine Eltern im Krieg verloren hat, ist inzwischen auch in Deutschland. Diese drei Menschen nähern und entfernen sich in einer lose verknüpften, von illusionsbrechenden Bildern der Filmarbeit unterstützten Sprachlosigkeit, in deren Mitte ein klaffendes Loch der Verdrängung lauert.
(Katalogtext, ph)

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