Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Fuchs
Spielfilm, DE/AT 2022, Farbe, 118 min., OmeU
Diagonale 2023

Regie, Buch: Adrian Goiginger
Darsteller:innen: Simon Morzé, Karl Markovics, Karola Niederhuber, Maximilian Reinwald, Marko Kerezovic, Adriane Gradziel, Cornelius Obonya, uvm.
Kamera: Yoshi Heimrath, Paul Sprinz
Schnitt: Simon Blasi
Originalton: Herbert Verdino
Musik: Arash Safaian
Sounddesign: Marvin H. Keil
Szenenbild: Maria Gruber
Kostüm: Annina Goldfuß
Produzent:innen: Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Hana Geißendörfer, Malte Can, Gerrit Klein, Adrian Goiginger, Peter Wildling, Martin Pfeil
Produktion: Lotus Filmproduktion GmbH
Koproduktion: Geißendörfer Pictures, Giganten Film, 2010 Entertainment, Film AG

 

Nach seinem Debüt Die beste aller Welten widmet sich Adrian Goiginger in seinem dritten Spielfilm erneut dem eigenen Stammbaum. Diesmal beleuchtet er die sonderbare Beziehung zwischen seinem Urgroßvater und einem Fuchswelpen während des Zweiten Weltkriegs. Ohne drastische Bilder auszusparen, erzählt Der Fuchs eine betont unpolitische und herzzerreißende Geschichte über die Relevanz von Beziehungen und die Folgen von deren Ende.



Die besten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben. Umso mehr, so scheint es, wenn man aus der Familie des Regisseurs Adrian Goiginger stammt. Nachdem er in seinem Debüt Die beste aller Welten die eigene Kindheit reflektierte, widmet sich Goiginger in seinem dritten Spielfilm nun erneut dem eigenen Stammbaum. Diesmal nimmt er sich der sonderbaren Beziehung zwischen seinem Urgroßvater und einem Fuchswelpen während des Zweiten Weltkriegs an. Tatsächlich handelt es sich dabei um Goigingers erste Spielfilmidee, wohl wissend, dass sie das Budget eines Debütanten sprengen würde. Der Erfolg von Die beste aller Welten machte das Projekt schließlich möglich, auch wenn die Pandemie für Verzögerung sorgte.

Franz Streitberger (Simon Morzé) wächst als armer Bauernsohn im Salzburger Pinzgau auf. Das wenige Essen wird nach Familienhierarchie auf den Tellern verteilt: Weniger als der kleine Franz bekommt nur die Mutter Liesl (Karola Niederhuber). Strengen Rationierungen zum Trotz sieht sich der Bauer Josef (Karl Markovics) bald gezwungen, den Sohn als Knecht an einen anderen Landwirt zu verkaufen. Später zieht Franz als introvertierter junger Erwachsener in den Krieg und arbeitet als Motorradkurier für die deutsche Wehrmacht. Einen Tag vor dem geplanten Angriff auf Frankreich nimmt er einen verletzten Fuchswelpen in seine Obhut. Der Beginn einer sonderbaren Freundschaft, die sich bald um eine Person erweitert. Im besetzten Gebiet kommen sie bei der alleinlebenden Marie (Adriane Gradziel) unter. Ob der Sprachbarriere wird mit Wortfetzen, Händen und Füßen kommuniziert. Und natürlich über den Fuchs.
Menschliche Wärme und spektakuläre Naturinszenierung. Romantische Landschaftsbilder stehen dennoch in Kontrast zu den Schrecken des Krieges, die hier nicht ausgeblendet werden. Mehrheitlich schlägt Der Fuchs einen warmherzigen und von der Gutmütigkeit vieler Figuren geprägten Tonfall an. Goiginger zeichnet seine Charaktere nachvollziehbar, auch wenn ihre Handlungen oft schmerzen. Ohne das Publikum vor drastischen und brutalen Bildern zu schonen, erzählt er eine betont unpolitische und herzzerreißende Geschichte über die Relevanz von Beziehungen. Und über die Folgen von deren Enden.

(Katalogtext, js)

Das Leben in der lebensfeindlichsten aller Situationen um jeden Preis zu bewahren – um nichts weniger geht es hier, und das ist ebenso allgemeingültig wie aktuell.
(Karin Jirsak, filmstarts.de)

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