Regie, Buch, Kamera, Schnitt: Michi Schmidl
Produzent:innen: Michi Schmidl

Eine einsame Figur schlägt immer und immer wieder mit einem Hammer auf einen Holzklotz ein. Was wie konzentrierte Arbeit oder das verbissene Training für ein kompetitives Trinkspiel wirkt, offenbart sich als ziellose Alibibeschäftigung. Auf groteske Weise veranschaulicht die digitale Performance, wie isolierte Selbstumkreisung Handlungen, Körper und Identitäten verändert, auflöst, deformiert.

In einem kargen Kellerraum schlägt eine einsame Figur immer und immer wieder mit einem Hammer auf einen abgesägten Baumstamm ein. Was auf den ersten Blick wie konzentrierte Arbeit, beim zweiten und dritten wie das verbissene Training für ein kompetitives Trinkspiel wirkt, offenbart sich schließlich als reine Geste: Hier wird nichts ins Holz geklopft, hier wird kein Wettkampf ausgefochten. Die in monotonem Rhythmus verübte Tätigkeit verfolgt kein Ziel, vielmehr ist sie Selbstzweck, eine Alibibeschäftigung zur Vermeidung von tatsächlichen Herausforderungen. Michi Schmidls minimalistische digitale Performance veranschaulicht auf groteske Weise, wie Selbstverwirklichungsversuche mit Versagensängsten kollidieren, wie das isolierte, sinnlose Kreisen um sich selbst Handlungen, Körper und Identitäten verändert, auflöst, deformiert, sich bisweilen gegen sich selbst richtet.
(Katalogtext, mk)