Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der weiße Kobold
Spielfilm, AT 2022, Farbe, 89 min., dOF
Diagonale 2022

Regie, Buch: Marvin Kren
Darsteller:innen: Frederick Lau, Maya Unger, Simon Steinhorst, Thomas Mraz, Zoe Straub, Michael Thomas, Christoph Krutzler, Paul Basonga, Alex Kristan, u. a.
Kamera: Martin Gschlacht
Schnitt: Alarich Lenz
Originalton: Dietmar Zuson
Musik: Stefan Will, Julian Muldoon
Sounddesign: Manuel Grandpierre
Szenenbild: Verena Wagner
Kostüm: Leonie Zykan
Weitere Credits: Redaktion: Klaus Lintschinger (ORF), Amke Ferlemann (BR)
Produzent:innen: Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn
Produktion: Lotus-Film
Koproduktion: Österreichischer Rundfunk Bayerischer Rundfunk (DE)

 

Vergoldete Leberkässemmeln, ein Kobold, Koks und Kunst. Als sich der bodenständige Logistiker Freddy (großartig: Frederik Lau) für die Zufallsbekanntschaft Ema (sensationell: Maya Unger) als deren verschwundener Künstlerbruder ausgibt, ahnt er nicht, dass schon bald die halbe Wiener Schickeria samt Unterwelt an seinen Fersen heften wird. Marvin Kren inszeniert die jüngste ORF-Stadtkomödie mit Kameramann Martin Gschlacht als rasanten Trip durch die nachtschwarze Welthauptstadt der Dekadenz. Schmäh, Grant und reichlich Marschierpulver inklusive.

Eigentlich ist Freddys Leben wenig aufregend. Er arbeitet in der Disposition einer Wiener Speditionsfirma, bestellt sich nach Feierabend Tee in der Kneipe und ist nicht sonderlich schlagfertig, wenn es darum geht, seinem schmierigen Chef Paroli zu bieten. Doch alles ändert sich, als er dessen krumme Geschäfte spitzkriegt und auf die Kunstagentin Ema trifft. Der bodenständige Logistiker lässt sich von der jungen Frau dazu überreden, sich als ihr verschwundener Künstler-Bruder auszugeben, um an einer wichtigen Ausstellung teilzunehmen. Was als Spiel beginnt, endet mit einer gemeinsamen Flucht der beiden – und lässt die Nacht länger und aufregender werden als gedacht. Dass Ema außer dem Verschwinden ihres suchtgefährdeten Bruders noch andere Sorgen hat, bleibt Freddy nicht lange verborgen: Sie muss sich nicht nur mit dem Betreiber eines exklusiven Wiener Nachtclubs wegen eines vermasselten Kokaindeals herumärgern, auch der unberechenbare Milliardär Lorenz Brückner und seine kunstliebende Freundin behindern ihr Vorhaben. Doch mitgefangen, mitgehangen: Freddy entpuppt sich als guter Komplize. Dann ist da noch der weiße Kobold. Und was hat es mit der goldenen Leberkäsesemmel auf sich?
Marvin Kren inszeniert die jüngste ORF-Stadtkomödie mit Kameramann Martin Gschlacht als rasanten Trip durch die nachtschwarze Welthauptstadt der Dekadenz – und demaskiert den Kunstmarkt kompromisslos und beißend komisch: Das umschwärmte, reiche Sammlerpaar aus England, das man eher im Club trifft als auf der Kunstmesse, ein paar im Kokainrausch gemalte Bilder und die Milliardärsfreundin, die eine Skulptur aus gehängten Barbies präsentiert. Sie alle gehören zum Personal des Films, in dessen Mittelpunkt ein wunderbar schüchtern-verschämter Frederick Lau als Freddy versucht, den über ihn hereinstürzenden Ereignissen hinterherzustolpern. Sein vor Lebenslust sprühender Gegenpart Ema, gespielt von Maya Unger in ihrer ersten Langfilmhauptrolle, sorgt für das nötige Funkeln – nicht nur in den Augen des Logistikers. Bevor die Nacht zu Ende geht, wird Freddy mehrmals um sein Leben gelaufen und fast im Gefängnis gelandet sein. Er wird sich gegen den Chef behauptet und einen wunderbaren Tanz getanzt haben. Dafür muss immer Zeit sein.
(Katalogtext, ast)

Premiere der ORF-Stadtkomödie im Rahmen der Diagonale22

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