Regie, Buch: Malte Ludin
Darsteller:innen: mit: Christian Berger, Georg Breinschmid, Josef Hader, André Heller, Felix Mitterer, Tobias Moretti, Christian Muthspiel u.a.
Kamera: Victor Kössl
Schnitt: Julia Drack
Originalton: Peter Rösner
Musik: Werner Pirchner
Sounddesign: Peter Rösner
Produzent:innen: Bernhard Holzhammer
Produktion: Wildruf Film

Werner Pirchner: Musiker, Textjongleur, Komponist, Gegen-die-Dummheit-Anschreier. Der Jazz führte ihn bis auf die Bühnen von Montreux, seine bisweilen bitter-schwarzhumorigen Texte avancierten zu geflügelten Worten der 1970er-Jugendkultur in Österreich. Malte Ludins lustvolle Hommage an den „Zappa von Tirol“ versammelt Wegbegleiter/innen und räumt ausreichend Platz für ein schier unfassbares Ausnahmeœuvre ein. Musik ist Trumpf. Oder anders: „Reden ist schweigen, besser ist geigen.“ (Werner Pirchner).

Filmgespräch mit: Malte Ludin, Julia Drack, Peter Rösner

Katalogtext Diagonale 2014:
„Auf dea plattn sing i liada / für die brave burschoasie / für zivil- und schovinisten / kanzl- und militaristen / und für kleri- kale brüada / und vielleicht a poa für di.“ Schon der „Urolog“
zu Werner Pirchners legendärer Platte von 1973, „ein halbes doppelalbum“, lässt dessen satirisches Talent aufblitzen:
die „Methode Pirchner“ – vorgeblich volkstümlich, jedoch voll subversivem Tiefgang wider den (tirolerischen) Konservativismus. Es war diese Verquickung von lustvollem Tabubruch und musikalischer Kompetenz – sein Ton jenseits der 23 Wiener Gemeindebezirke, wie es André Heller umschreibt –, die selbst das widerspenstigste Publikum hilflos gegenüber den „Aufregern“ des erfrischend genrefreien Künstlers zurückließ. 
Eines Musikers, Textjongleurs, Komponisten und Gegen-die-Dummheit-Anschreiers, dessen Alben für die Nichtkatholik/innen und -schützen Tirols zum abgejazzten Soundtrack jungen Rebellentums avancierten.

D.U.D.A! versammelt prominente Wegbegleiter/innen Pirchners – von Tobias Moretti bis Josef Hader – und räumt ausreichend Platz für sein hinterlassenes Ausnahmeœuvre ein: für die satirischen Spielszenen des Kultfilms Der Untergang des Alpenlandes ebenso wie für die außergewöhnlichen Kompositionen, die in Offeinspielern und Liveinterpretationen omnipräsent ertönen. Immer wieder vibriert das Bild zur Rhythmik der Melodien, finden sich befreundete Musizierende in stilisierten Settings wieder, umringt von Gebirgsmassiven oder auch mal
in einer abgelegenen Almhütte. In diesen Momenten musikalischer Passion zeigen sich die Perfektion und die Tiefe der international gefragten Klangwelten des Jazzaficionados, eine Ernsthaftigkeit jenseits der oft abschätzig belächelten Satire. Musik ist Trumpf. Oder mit Pirchner: „Reden ist schweigen, besser ist geigen.“ (red)

Witz ist eine unglaublich wirksame Waffe gegen die Mächtigen. Werner beherrschte das, was vielen Musiker/innen versagt 
ist – das Wort nämlich; er war ein unglaublich begabter Verfasser von lakonischen, ins Schwarze treffenden Texten (...) Nie zuvor – finde ich – hat ein Komponist alles so fulminant unter einen Hut gebracht, hat gepfiffen auf E und U, hat den Jazz, die Volksmusik, die Klassik, die Moderne so unter einen Hut gebracht, aber auf ganz neue, unverwechselbare Weise, immer aber ohne akademische Hochnäsigkeit. (Felix Mitterer)