Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Rosenkavalier
Spielfilm, GB 1962, Farbe, 192 min., d/eOF
Diagonale 2013

Regie: Paul Czinner
Darsteller:innen: Elisabeth Schwarzkopf, Sena Jurinac, Otto Edelmann, Anneliese Rothenberger, Erich Kunz
Kamera: S. D. Onions
Schnitt: Philip Barnikel
Originalton: Edgar Vetter
Weitere Credits: Text und Musik der Oper: Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss (1911) Musikal. Ausführung: Herbert von Karajan, Wiener Philharmoniker Bühnenregie: Rudolf Hartmann
Produzent:innen: Paul Czinner
Produktion: Poetic Films

 

Oper im Kino: heute alltäglich, damals eine Weltsensation. Der Rosenkavalier ist eine originalgetreue Reproduktion der hochkarätigen Aufführung der heiteren Spieloper von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen im Jahr 1960.

Katalogtext Diagonale 2013:

Erster Akt: Im Schlafzimmer der Marschallin. Der junge Graf Octavian hat mit Fürstin Marie-Theres, der Frau des Feldmarschalls Werdenberg, eine Liebesnacht verbracht. Beim Frühstück platzt der Baron Ochs von Lerchenau herein und Octavian muss sich als Kammerzofe verkleiden. Während der Baron „dem Mariandl“ nachstellt, erzählt er der Marschallin, dass er die Tochter des neureichen Faninal zu heiraten beabsichtigt, und bittet sie um einen würdigen Brautwerber, der der jungen Sophie nach alter Sitte eine silberne Rose überreicht. Die kluge Marschallin, die um Alter und Vergänglichkeit weiß, schlägt Octavian für diese Aufgabe vor.

Zweiter Akt: Im Salon des Herrn von Faninal. Octavian überbringt Sophie die Rose und machtvoll zieht es Jugend zu Jugend. Umso größer ist der Schock, als Sophie der grobschlächtige Ochs vorgestellt wird, der in Wahrheit nur am Geld ihres Vaters interessiert ist. Sie ist fest entschlossen, ihn nicht zu heiraten. In der Folge provoziert Octavian ein Duell, verwundet Ochs und heckt mit Valzacchi und Annina, einem käuflichen Intrigantenpaar, einen Plan aus, um den Widersacher gesellschaftlich zu ruinieren. Sie lassen ihm einen Brief zukommen, in dem das angebliche Mariandl ihn zu einem Stelldichein bittet, woraufhin Ochs schon in der Vorfreude kommender Genüsse schwelgt.

Dritter Akt: In einem Wiener Gasthaus. Wie erwartet stolpert der Baron in die gestellte Falle. Als er beim intimen Souper mit der vermeintlichen Zofe zärtlich wird, erscheint Annina als verlassene Ehefrau mit einem Großaufgebot von Kindern, die in Ochs ihren Papa erkennen. Ein Beamter von der Sittenpolizei lässt Faninal samt Tochter herbeirufen. Erst als die Marschallin dazukommt, hat das peinliche Verwirrspiel ein Ende und der Ochs muss sich geschlagen geben. Die Marschallin versteht als Einzige das Wesen der Liebe in all seinen Facetten und ebnet Octavian und Sophie den Weg ins Glück.

Oper im Kino: heute alltäglich, damals eine Weltsensation. Der Rosenkavalier ist eine originalgetreue Reproduktion der hochkarätigen Aufführung der heiteren Spieloper von Richard Strauss (Musik) und Hugo von Hofmannsthal (Libretto), mit der 1960 bei den Salzburger Festspielen das neue Große Festspielhaus eröffnet wurde. Für die Filmaufnahmen ließ Paul Czinner den großen Bühnenraum und das Parkett tagsüber zum Filmstudio umbauen.

„Dieser Rosenkavalier muss als Film betrachtet werden, und was wir sehen ist, was Dr. Czinner uns zu sehen lassen wünscht“, schwärmt der Musikkritiker der Londoner „Times“ anlässlich der Premiere. „Es wird nicht herumgealbert in dem Film, noch hat man überflüssige Absurditäten hinzugefügt, wie das auf der Bühne nur allzu oft geschieht.“ Nicht weniger beglückt zeigt sich die Wiener Presse, etwa der „Kurier“: „Ein besonderes Geschenk für den Filmbesucher: Er kann den Sängerstars ganz recht intim an den Leib rücken. Nicht allen tut die manchmal indiskrete Kamera gleich gut. Sena Jurinac (Octavian) und Anneliese Rothenberger (Sophie) sind so voller Poesie, daß auch die Nähe keine Illusion raubt. Die von mancher Hypersensibilität befallene Aristokratie der Marschallin (Elisabeth Schwarzkopf) gewinnt hingegen nicht selten durch etwas Distanz. Und der Ochs auf Lerchenau von Otto Edelmann? Jetzt merkt man erst, was der in seiner Freud’ und seinem Fleiß alles spielt! Aus der Fülle seiner Grimassen und Gebärden ließe sich mühelos ein zweites Öchslein herausschneidern ... Er dürfte im Film die besten Chancen haben.“

Und am Ende des Films tritt Herbert von Karajan, ganz seine eigene Primadonna, allein vor den Vorhang. (Michael Omasta und Brigitte Mayr)

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