Diagonale
Diagonale
Diagonale
Diagonale
Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

Archivsuche

Suchen nach:
Jahr:
Titel:
Genre:

Ma Folie
Spielfilm, AT 2014, Farbe, 99 min., OmeU
Diagonale 2015

Regie, Buch: Andrina Mračnikar
Darsteller:innen: Alice Dwyer, Sabin Tambrea, Gerti Drassl, Oliver Rosskopf u.a.
Kamera: Gerald Kerkletz
Schnitt: Karina Ressler
Originalton: Klaus Kellermann
Musik: Scott McCloud, Paramount Styles
Sounddesign: Stefan Rosensprung, Peter Kutin
Szenenbild: Alexandra Maringer
Kostüm: Elisabeth Nagl
Produzent:innen: Lukas Stepanik, Ursula Wolschlager
Produktion: Extrafilm GmbH
Koproduktion: Witcraft Szenario OG

 

Hanna liebt Yann und die gefilmten Liebesbriefe, die er ihr schickt. Yann liebt Hanna, aber er vertraut ihr nicht. Er verlässt sie, doch lässt er sie nicht mehr allein. Seine lettres filmées werden zur Bedrohung, und Hanna weiß nicht, wem sie vertrauen und ob sie sich selbst noch trauen kann. Ma folie präsentiert sich im Gewand eines bittersüßen Beziehungsdramas, um sich alsbald als Psychothriller zu entpuppen und facettenreich zu entfalten. Liebe als gar seltsames, mitunter grausam verrücktes Spiel.
www.mafolie-film.com, www.filmladen.at

Katalogtext Diagonale 2015:
Paris, eine Frau, ein Mann. Blickkontakt und die Idee einer möglichen Zukunft. „Du bist alles, was ich immer wollte“, wird er, Yann, ihr, Hanna, später zuflüstern. Die Liebe kann so wunderschön sein.

Zurück in Wien erhält Hanna audiovisuelle Liebesbriefe, lettres filmées. Poetisch wie die Sonnenstrahlen, die sich auf der Linse von Yanns iPhone-Bildern brechen, erzählen die Miniaturfilme im Film von einer anderen, einer herbeigesehnten Realität; vielleicht von der greifbaren Schönheit der Zweisamkeit. Zugleich fungieren sie als erste formale Fremdkörper im klassischen Liebesnarrativ. Was ist Fantasie, was Wirklichkeit? Bis sich diese Fragen auf verspielte Weise in ganz andere Genregefilde ausbreiten, dürfen sich Yann und Hanna wiedersehen. Als Besucher und bald schon dauerhaft macht es sich Yann in Wien gemütlich – zumindest so lange, bis er von Goran, Hannas Exfreund und Arbeitskollegen, erfährt. Blitzartig schlägt seine Sanftheit in Raserei und groteske Eifersucht um. Eines Tages ist er ganz verschwunden und schickt weniger zärtliche filmische Liebesbriefe: perfide Anspruchsbekundungen eines wahngetriebenen Stalkers.

Andrina Mračnikar dreht die Genreschraube fester: Aus Liebesfilm wird Psychothriller, die Romantik herbstlichen Farbspiels weicht distanzierter Düsternis. Die Geliebte Hanna wird zur Beobachteten und kann sich umgekehrt selbst beim Abhandenkommen jeglicher Vertraut- und Gewissheit zusehen. So wird Ma folie auch zur Studie über die Wertigkeiten von Bildern und Medien: In einer Zeit allumfassenden Überwacht- werdens verlieren Privat- oder Rückzugsorte – ja selbst angebliche Freund- und Liebschaften – an Sicherheit und letztlich Gültigkeit. Schein und Sein erweisen sich als einander durchdringende Sphären. Ma folie – Liebe als gar seltsames, grausam verrücktes Spiel. (sh)

Das Besondere an diesem Film sind seine unzähligen Nuancen und Zwischentöne, die sich in die verschiedensten Richtungen entwickeln könnten (...) Mein Wunsch ist, Filme zu machen, die spannend und berührend sind und doch permanent das Medium reflektieren. Mir geht es in meiner Arbeit um die Reflexion des Erzählens. In Ma folie geht es nicht zuletzt um das Hinterfragen von Bildern. Nur weil etwas abgefilmt wurde, muss es nicht wahr sein. Man weiß nie genau, was man sieht. (Andrina Mračnikar, AFC-Interview)

Consent Management Platform von Real Cookie Banner