Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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High Performance - Mandarinen lügen nicht
Spielfilm, AT 2013, Farbe, 100 min.
Diagonale 2014

Regie, Buch: Johanna Moder
Darsteller:innen: Marcel Mohab, Manuel Rubey, Katharina Pizzera u.a.
Kamera: Robert Oberrainer
Schnitt: Karin Hammer
Originalton: Claus Benischke, David Almeida Ribeiro
Sounddesign: Nils Kirchhoff
Szenenbild: Martin Reiter, Johanna Hierzegger
Kostüm: Veronika Albert
Produzent:innen: Oliver Neumann, Sabine Moser
Produktion: FreibeuterFilm

 

Zwei ungleiche Brüder nähern sich einander über ein vermeintlich kupplerisch motiviertes Gegengeschäft an. Doch weil der Schein das Sein bestimmt – in der Wirtschaftswelt Rudis ebenso wie im Theaterumfeld Daniels –, führt der brüderliche Pakt zunehmend zur Verwerfung moralischer und ideologischer Prinzipien. In ihrem humorvoll-leichtfüßigen Langspielfilmdebüt konfrontiert Johanna Moder grundverschiedene Lebenswelten und die ihnen zugrunde liegende Werte. Denn „woran, meine Liebe, glauben wir noch“ (Georg Danzer)?

www.thimfilm.at

Screening am 20.3.: dtOF ohne UT, am 22.3.: OmeU

Filmgespräch mit: Johanna Moder, Katharina Pizzera, Marcel Mohab, Manuel Rubey und Team

Katalogtext Diagonale 2014:
Rudi (Manuel Rubey) ist ein Manager im Höhenflug. Er hat eine Karriere hingelegt, auf die seine Familie stolz ist. Sein Bruder Daniel (Marcel Mohab) ist ein strauchelnder Künstler. Er passt so gar nicht in die Welt des Erfolgs. Genauso wenig wie in jene der benachbarten Aussteiger/innen-Community, die Johanna Moder als lebensweltlichen Gegenpol in einem Wiener Hinterhof positioniert. Am Lagerfeuer interpretieren sie dort Georg Danzers „Weiße Pferde“: „Woran, meine Liebe, glauben wir noch?“ Oder anders gefragt: Wer verkauft seine Prinzipien in dieser Gesellschaft an wen – und zu welchem Preis? High Performance stellt diese Frage über die schleichende Annäherung eines ungleichen Brüderpaares; als ironisch-leichtfüßige Gesellschaftsstudie im Mikrokosmos Familie. In Zeiten vorgeblicher Not appelliert der erfolgsverwöhnte Karrierist Rudi an die längst brüchige brüderliche Verbundenheit. Was sich als harmloses Gegengeschäft ausgibt, steigert sich bald schon zur amourösen, moralischen und insbesondere ideologischen Prüfung. (red)

In ihrem Spielfilmdebüt High Performance verwebt die Steirerin Johanna Moder konträre Lebensentwürfe leichtfüßig, spannend, humorvoll und mit dem nötigen Tiefgang zu einer Komödie über das Leben, Lieben und Leiden im Familienverband unter verschärften kapitalistischen Machtmechanismen. Zu viel des Guten für 95 Minuten? Nein! (Kleine Zeitung)

Hinter dem Titel High Performance steht die Bemühung, alle Welten, die darin vorkommen, zusammenzufassen. Der Preis „Best Performance of the Year“ wird in Wirtschaftskreisen vergeben. Je mehr ein Unternehmen auslagert, je schlanker ein Manager die Firmenstruktur gestaltet, umso höher wird seine Leistung eingeschätzt, auch wenn er umso mehr unternehmensintern anrichtet. Dann gibt es Daniels Theatergruppe, die sich sehr abstrakt, sehr kopflastig mit Wirtschaft auseinandersetzt und eine Art von Performance auf die Bühne bringt, bei der man auch fragen kann, wofür sie steht. Drittens geht es auch um unsere ständige Performance innerhalb der Familie bzw. in unserem zwischenmenschlichen Miteinander. Dass es eine Komödie geworden ist, liegt vielleicht daran, dass mein Blick auf die Welt ein eher trauriger ist, und ich glaube, die Komödie ist der einzige Weg, mir und dem Publikum die Geschichte zugänglich zu machen. (Johanna Moder, AFC-Interview)

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