Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Praxis-Selektion 2007-2015 (40 Szenen)
Innovatives Kino kurz, AT 2016, Farbe, 97 min., kein Dialog
Diagonale 2017

Regie: Dietmar Brehm

 

Die Zeichen sind die Bedingungen für die Wunder, die in der Arbeit des Künstlers Dietmar Brehm geschehen. Brehm übersetzt scheinbar simple Bildspuren – Alltagsobjekte, Gesichter, Körper, Naturerscheinungen – in unvertraute Signale, in Nachrichten aus einer fremden, unerforschten Welt. Seine säkularen Ikonen irritieren, weil sie niemals preisgeben, worauf sie hinauswollen, oft nicht einmal was in und mit ihnen gerade passiert.

In Kurzfilmkollektionen, die er „Bänder“ nennt, setzt Brehm unter der Bezeichnung Praxis seit 2007 (ähnlich wie er dies schon in seinen Mix-Filmen in den 1990er-Jahren getan hat) Bilder und Szenen aus früheren eigenen Arbeiten neu zusammen, verleiht ihnen durch grundlegende Überarbeitung eine, wie er selbst sagt, „diskursive, im Gesamten sehr aufgeräumte“ Form. Bei Band 18 und 153 Praxis-Einzelteilen (und über vierhundert Minuten Laufzeit) hält er aktuell (Anfang 2017), den Rahmen der ursprünglich geplanten 24 Bänder werde er wohl sprengen: „Ein nicht endender Film“ entstehe da; Brehms Praxis wird, wenn man der Selbstauskunft des Künstlers glauben will, erst geschlossen werden, „wenn ich tot umfalle“. Vierzig Szenen aus neun Jahren (mit zum Teil bis in die 1970er-Jahre zurückreichender Entstehungsgeschichte) – Miniaturen, die zwischen sechzig Sekunden und sechs Minuten lang dauern – haben Brigitta Burger-Utzer und Dietmar Brehm für Praxis-Selektion gemeinsam ausgewählt: 97 Minuten Auslese, etwa ein Viertel des Seriengesamtvolumens, das jedoch kein simples Best-of sein soll, sondern einer sich immer weiter verzweigenden Filmarbeit entsprechen, diese zugleich auf den neuesten Stand bringen will.
(Stefan Grissemann)

In Referenz:
1000 Takte Film
Die Praxis-Selektion wird von den Uraufführungen der Arbeiten INSIDE (The Color Version) und INSIDE (The Black and White Version) gerahmt. Beide Arbeiten laufen als Beiträge des Wettbewerbs der Diagonale’17. Im „Pop-Special“ ist Dietmar Brehm außerdem mit seinen Kalkito-Clips vertreten.
Die Filme von „In Referenz“ sind der sprichwörtliche Kitt zwischen einzelnen Programmpunkten – keineswegs jedoch sind sie bloße Lückenfüller, vielmehr spannen die Filme der Reihe ein Netz zwischen dem Wettbewerb, der Schiene „Zur Person“ und dem filmhistorischen Spezialprogramm „1000 Takte Film“. Die Reihe „In Referenz“ greift wahlverwandte Themen auf, bringt sie in Verbindung zueinander und stößt Türen zu neuen Denkräumen auf.

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