Diagonale
Diagonale
Diagonale
Diagonale
Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

Archivsuche

Suchen nach:
Jahr:
Titel:
Genre:

WANDER
Spielfilm, AT/DE/IE 2022, Farbe, 86 min., OmeU
Diagonale 2022

Regie, Buch: Rosa Friedrich
Darsteller:innen: Sophie Vautour, Paul Boche, Eleni Jana Stampfer,Vikas Narula
Kamera: Joanna Piechotta
Schnitt: Philipp Mayer
Originalton: Neary Wach, Krisztian Cseh
Musik: Daniel Castoral
Sounddesign: Cristian Iorga, Maximilian Walch, Alexander Siegl
Szenenbild: Sophie Vautour, Rafael Loß
Weitere Credits: VFX: Rebecca Krammer, Julian Grumer Regieassistenz: Mariam Frick Aufnahmeleitung: Johanna Ballon Kameraassistenz: Albert Car Tonschnitt: Lara Zill, Ken Rischard, Benedikt Palier Farbkorrektur: Bernhard Schlick Grafik: Dmitrij Ritter Tonmischung: Alexander Koller, The Grand Post
Produzent:innen: Vikas Narula
Produktion: Filmakademie Wien, Nyx-Filmkollektiv

 

Vier junge Menschen geben sich einer globalen Katastrophe hin, die ihnen unaufhaltsam scheint. Gespült an den letzten Flecken Erde, ausgespien von der tobenden Flut, bedeckt mit fluoreszierenden Algen. Fische fallen aus den Wolken. Ein radikal lyrischer Film, ein desillusionierendes Spiel zwischen Leben und Tod, eine Reise zum Mittelpunkt des Daseins, ein Traum tief hinein in das Ende der Welt.

Der Himmel ist in die Meere gefallen und hat das Land geflutet. Die Sonne hängt am letzten Faden. Nur die höchste Bergspitze ragt noch aus dem Wasser. Drei einander fremde Menschen stranden auf einer Insel, eine Zwischenstation im unaufhaltsamen Sog, der in den Erdenschlund hinabzieht. Für die drei ist dieser Platz ein Rest des Daseins, transzendental, doch physisch real. Die Erde, die Körper. Ein vierter Mensch taucht auf, und die Dynamiken verschieben sich. Doch wie lebt man ein Leben ohne Zukunft?
WANDER ist ein radikal lyrischer Film, ein brennendes Pamphlet für eine Suche und ein Entdecken ohne Auftrag, die pure sinnliche Erfahrung. Nicht Effekte, sondern Affekte lenken das Geschehen, Irritationen und Zuspitzungen entwickeln sich aus dem Zusammenspiel von knappen Dialogen, Geräuschen, betörenden Standbildern. Eine Landschaft zwischen den Gezeiten, aus der Zeit und aus der Welt gefallen. In diesen Räumen könnte man stundenlang schwelgen, doch die Katastrophe ist unaufhaltsam. Es sind Tage ohne Morgen, voll Auflehnung und Vergänglichkeit, und so ist dieser Film auch eine Hommage auf die junge Hauptdarstellerin Eleni Jana Stampfer, hier in ihrer letzten Rolle. Gedreht an der atemraubenden Küste Westirlands, ist WANDER die kompromisslose künstlerische Vision von Regisseurin Rosa Friedrich und Sophie Vautour, die gemeinsam mit Rafael Loß für das Szenenbild verantwortlich zeichnet und auch in einer tragenden Rolle zu sehen ist. Ein Film wider alle Konventionen in Narration und Produktion – radikal frei in Form und Umsetzung.
(Katalogtext, az)

Wenn die Welt in zwei Tagen unterginge und man es ohnehin nicht ändern könnte, warum sollte man nicht beginnen zu spielen? Für diesen Film empfehle ich, den Verstand kurzzeitig auszuschalten, vielleicht wird man dann etwas entdecken.
(Rosa Friedrich)

Am letzten Tag der Diagonale’17 ist Eleni Jana Stampfer im Alter von 26 Jahren völlig unerwartet von uns gegangen. Die MUK-Schauspielstudentin hatte in WANDER ihre erste Hauptrolle in einem Langfilm übernommen. Es wären mit Sicherheit noch viele gefolgt, denn sie war nicht nur sehr talentiert, sondern strahlte auch so viel Offenheit und Kraft aus. Dass WANDER fünf Jahre nach Elenis Tod auf der Diagonale’22 seine Premiere feiert, ist vor allem auch ein Fest für Eleni, die dieses Festival und ihre Heimatstadt Graz liebte.
(Rosa Friedrich)

Consent Management Platform von Real Cookie Banner