Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Moneyboys
Spielfilm, AT/FR/TW/BE 2021, Farbe, 120 min., OmdU
Diagonale 2022

Regie, Buch: C.B. Yi
Darsteller:innen: Kai Ko, Chloe Maayan, Yufan Bai, J.C. Lin
Kamera: Jean-Louis Vialard
Schnitt: Dieter Pichler
Originalton: Yun Xie-Loussignian
Musik: Yun Xie-Loussignian
Sounddesign: Karim Weth, Hjalti Bager-Jonathansson
Szenenbild: Huei-Li Liao
Kostüm: Zoe Wang
Weitere Credits: Dramaturgische Beratung: Bernadette Weigel u. a.
Produzent:innen: Barbara Pichler, Gabriele Kranzelbinder, Guillaume de la Boulaye, Patrick Mao Huang, André Logie
Produktion: KGP Filmproduktion GmbH
Koproduktion: Zorba Productions (FR) Flash Forward Entertainment (TW) Panache Productions & La Cie Cinematographique (BE)

 

Makellose Bildkompositionen, ein Leben der Kontraste: Der fast dreißigjährige Fei verdient als Escort mit vermögenden Klienten in der Stadt sein Geld. Er unterstützt seine Familie auf dem Land, die sich aber für ihn schämt. Zwischen verklärender Nostalgie und kühlem Sozialrealismus kalibriert Regisseur C. B. Yi seine melancholisch-lakonische, bereits mehrfach ausgezeichnete Erzählung über Fortschritt und Entfremdung.

Aus der Armut und der Perspektivlosigkeit des Landlebens ist der fast dreißigjährige Fei vor einigen Jahren in die Großstadt gekommen und verdient hier als Escort, als „Moneyboy“, gutes Geld – zu einem hohen Preis. Seine Familie zu Hause, die er finanziell unterstützt, empfindet sein Leben als schändlich, und Fei selbst ist permanent polizeilichen Spitzeln oder der Gefahr gewalttätiger Freier ausgesetzt. Kunstvoll stilisiert erzählt der in China geborene und in Österreich aufgewachsene Regisseur C. B. Yi von einem Leben der Kontraste.
In ruhigem Duktus zwischen Melancholie und Lakonie gibt der Film einer verklärenden Nostalgie ebenso Raum wie kühlem sozialem Realismus. Auch von dieser Spannung lebt Moneyboys. Wie schnell und tiefschürfend der Fortschritt in China die Generationen auseinandergerissen hat, verdeutlicht nicht zuletzt Feis Besuch in seinem Heimatdorf. Die Sehnsucht nach einem Rückzug vom Fortschritt. Doch es bleibt der Schmerz der Entfremdung in jede Richtung.
Moneyboys ist geprägt von Plansequenzen voll visueller Dynamik, von unaufdringlichen Bildvariationen, von tranceähnlichen Kamerabewegungen. So sind die Figuren in einem Netz wechselnder Positionen und Beziehungen arrangiert; die Handlungsmacht liegt nicht bei einer Person allein, sondern Yi veranschaulicht, wie sehr die Macht im System selbst verortet ist. Im Kapitalismus wird alles zur Ware: die Lebenszeit, der Körper, das Selbst, ein Film.
(Katalogtext, az)

A graduate of the Vienna Film Academy where he received tutelage from Michael Haneke, Yi adopts a formal style. Limited camera movement by cinematographer Jean-Louis Vialard and minimal cuts from editor Dieter Pichler serve to accentuate the precisely staged interplay between Fei and those in his orbit (…). Sharply designed city interiors and beautiful provincial locations illustrate the growing chasm between urban and rural China which Fei endeavors to straddle.
(John Berra, Screen Daily)

Moneyboys is a film of contrasts. The bright, neon colours on the Hawaiian shirts and the colourful images within the frame suggest a party vibe, which is at odds with the stillness of the frame and a respectfully observational camera that gives the drama on screen a melancholic air. (…) Moneyboys is striking because it’s a rare film that depicts homosexuality in China, and it does so with sensitivity and warmth for the turmoil that being an outsider can cause someone.
(Kaleem Aftab, Cineuropa)

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