Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Die Bewegung der Sterne
Spielfilm kurz, AT 2018, Farbe, 13 min., OmeU
Diagonale 2018

Regie, Buch: Jan Prazak
Darsteller:innen: Ulrich Reinthaller, Lena Madsen, Rainer Doppler, Aaron Friesz, Martina Spitzer, Vivienne Causemann
Kamera: Patrick Wally
Schnitt: Barbara Seidler
Originalton: Markus Wittershagen
Sounddesign: Johannes Schellhorn
Szenenbild: Clemens Ritschka
Kostüm: Joël Macher
Produzent:innen: Clara Bacher
Produktion: Filmakademie Wien

 

Eine hereinbrechende Gewalttat stattet harmlos klingende Kinderbuchverse mit einer Doppelbödigkeit aus, die unter dem Eindruck einer Sonnenfinsternis sogar massenmediale Schreckensmeldungen in den Schatten stellt. Bis es so weit ist, begleitet die Kamera die achtjährige Lena und ihren Vater auf Schritt und Tritt durch einen Alltag, dessen emotionale und technische Störmomente ein Zwiegespräch über Mensch und Kosmos – und damit auch deren Beziehung zueinander – begünstigen.

Was, wenn Hiobsbotschaften über Gewalttaten, die uns sonst nur über die Medien vermittelt erreichen, Wirklichkeit werden? Mag sein, dass wir das Leben danach mit anderen Augen sehen. Dieses im Falle von Jan Prazaks Kurzfilm positiv gewendete Moment des Realitätsverlusts bringt die Handlung rasch an einen – wie es scheint – beinah kosmisch motivierten Kulminationspunkt: Unerwartet auf der Flucht, beobachten Lena und ihr Vater eine Sonnenfinsternis, die eine harmlos wirkende Gedichtstrophe über Menschen, die Sterne sind, dem Wortsinn nach in anderes Licht rückt. Angesichts des hereinbrechenden Ereignisses gerät die Conclusio „Sterne hoch am Himmel oben“ zum bedrückenden Nachsatz, der augenfällig macht, warum sich die Bewegung der Sterne hier nur in eine Richtung vollzieht.
(Katalogtext, ar)

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