Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Ich seh Ich seh
Spielfilm, AT 2014, Farbe, 99 min., OmeU
Diagonale 2015

Regie: Veronika Franz, Severin Fiala
Buch: Veronika Franz, Severin Fiala
Darsteller:innen: Susanne Wuest, Lukas Schwarz, Elias Schwarz, Hans Escher, Elfriede Schatz, Karl Purker u.a.
Kamera: Martin Gschlacht
Schnitt: Michael Palm
Originalton: Klaus Kellermann
Musik: unter Verwendung von Kompositionen von Olga Neuwirth
Sounddesign: Matz Müller, Erik Mischijew
Szenenbild: Hannes Salat, Hubert Klausner
Kostüm: Tanja Hausner
Produzent:innen: Ulrich Seidl
Produktion: Ulrich Seidl Film Produktion GmbH

 

Großer Diagonale-Preis 2015
Bester österreichischer Spielfilm


In der Hitze des Sommers. Ein einsames Haus am Land zwischen Wäldern und Kukuruzfeldern. Zehnjährige Zwillingsbuben warten auf ihre Mutter. Als diese nach einer Schönheitsoperation bandagiert nach Hause kommt, ist nichts mehr wie vorher. Die Kinder beginnen zu zweifeln, ob diese Frau tatsächlich ihre Mutter ist, und versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Ein existenzieller Kampf um Identität und Urvertrauen nimmt seinen Lauf. (Produktionsmitteilung)
www.ichsehichseh.at, www.stadtkinowien.at

Katalogtext Diagonale 2015:
Es ist Sommer, und zwei zehnjährige Zwillingsbrüder machen die Umgebung unsicher: Fangspiele im Kukuruzfeld, Kichergrusel im Höhlendunkel, Bubenunsinn. Die Kamera fängt Bilder voll verschmitzter Dynamik ein, doch die Idylle trügt. Im Designerhaus mit Seeblick sind die familiären Bünde unklar, die Bilder weitaus kühler. Eben erst von einer Gesichts- OP zurückgekehrt, fordert die bandagierte Mutter Ruhe und spendet wenig elterliche Empathie. Beim gemeinsamen Ratespiel „Wer oder was bin ich?“ steht auf ihrem Post-it „Mama“, doch die Rätsellösung scheitert. Ist sie’s denn überhaupt wirklich, fragen sich die Zwillinge und hegen zunehmend Zweifel. So mutiert das Kinderspiel zur Blaupause für einen subtilen Identitätshorror, den Severin Fiala und Veronika Franz konsequent ins Körperliche übersteigern. Der isolierte modernistische Bau wird zur genrereflexiven Kampfzone erklärt, zu einem Ort gegenseitiger Überwachung, an dem Sehen und Nichtsehen (Stichwort: Superkleber) in mannigfachen Ausformungen durchdekliniert werden – Ekel- und Folterdrastik inklusive. Zwischen Mutterliebe und Bubenstreich pervertieren die zugehörigen Lebensrealitäten im verschachtelten Mindgame- Thrill. Sie wollen doch nur spielen. (sh)

Ich seh Ich seh ist ein Horrorfilm. Und überdies ein Exemplar dieses Genres, das sich aus der Kenntnis seiner Gattung speist und das sich auch als eine spielerische Auseinandersetzung mit dessen Konventionen und Subgenres lesen lässt. (Isabella Reicher, Der Standard)

Wir lieben körperliches Kino, wir lieben Filme, die physisch überwältigen, Filme, in denen es nicht nur um übergeordnete Ideen oder eine Erzählung geht, sondern darum, Menschen beim Schwitzen, Zittern, Schreien, Weinen, Bluten zuzuschauen, und bei denen sich Schwitzen, Zittern, Schreien, Weinen, Bluten auch auf den Körper des Publikums überträgt. So einen Film wollten wir machen. Einen Film, der aber gleichzeitig auch einem gewissen Naturalismus verpflichtet ist. Uns hat eine Art von Horror interessiert, die in der Realität wurzelt, die aus dem Alltag erwächst und in ganz einfachen Dingen liegt: in einem bandagierten Gesicht, einem Satz, einer Lupe, einer Zahnseide. (Veronika Franz & Severin Fiala)

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