Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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My Talk with Florence
Dokumentarfilm, AT 2015, Farbe, 129 min., OmeU
Diagonale 2019

Regie, Buch: Paul Poet
Darsteller:innen: mit Florence Burnier-Bauer, Paul Poet
Kamera: Johannes Holzhausen
Schnitt: Andi Winter
Originalton: Johannes Holzhausen
Musik: The Laughing Hyenas, Peter Brunner

 

Kino-Konzert mit Alec Empire
In Kooperation mit dem Elevate Festival


Eine lädierte Puppe, die sie nicht aus der Hand lässt, dient der Künstlerin Florence Burnier-Bauer als Spiegelungs- und Reflexionsmittel, während sie Unfassbares berichtet. Ein von Gewalt geprägtes Leben, unter anderem am Friedrichshof bei Otto Muehl. Regisseur Paul Poet belässt das Gespräch mit Burnier ungeschnitten. Durchaus ein logischer Akt des Respekts. Screening mit Livevertonung von Alec Empire anlässlich des Release der DVD-Edition von My Talk With Florence (Trost, Cargo/Indigo).

Die in Paris geborene Florence Burnier lebte zehn Jahre lang in Otto Muehls Künstlerdiktatur am Friedrichshof, bevor ihr der Ausstieg gelang. Zum Zeitpunkt des Interviews, das Regisseur Paul Poet 2008 führte, war sie Ende fünfzig. Teile des Materials hat Poet vor einigen Jahren bereits in installativen Kontexten ausgestellt, aber für My Talk with Florence belässt er das Gespräch mit Burnier ungeschnitten, reichert es mit einigen Archivaufnahmen an.
Eine lädierte Puppe, die sie nicht aus der Hand lässt, dient der Künstlerin Florence Burnier-Bauer als Spiegelungs- und Reflexionsmittel, während sie Unfassbares berichtet. Und nie schien es dringlicher, sie berichten zu lassen. Bereits als Kind sexuell misshandelt, erfährt Burnier immer wieder Gewalt, Übergriffe, Ohnmacht. Sie nimmt Drogen, begeht Einbrüche, arbeitet als Prostituierte – und bekommt drei Kinder. Vor allem für diese hofft Burnier schließlich auf Schutz in Otto Muehls Kommune. Ein Trugschluss.
Ungefiltert treffen Poets Fragen auf eine beeindruckend reflektierte, kämpferische, offene Frau, die sich in diesem Film endlich in selbstbewusster Geste mitteilen kann. So nimmt der Film auch die Zuseher/ innen in die (reflexive) Pflicht. Eine Bühne als Schutzraum – wenn, solange, weil man die Akteurin respektiert.
(Katalogtext, az)

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