Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Hitlers Hollywood. Das deutsche Kino im Zeitalter der Propaganda 1933 - 1945
Dokumentarfilm, DE 2017, Farbe, 105 min., OmeU
Diagonale 2018

Regie, Buch: Rüdiger Suchsland
Darsteller:innen: Hilde Krahl Gustaf Gründgens G.W. Pabst Helmut Käutner Hans Albers Heinz Rühmann Zarah Leander Ilse Werner Leni Riefenstahl
Weitere Credits: Montage: Ursula Pürrer
Produktion: ARTE/ZDF

 

Über eintausend Spielfilme wurden in den Jahren zwischen 1933 und 1945 in Deutschland hergestellt. Zum einhundertsten Geburtstag der Ufa erzählt Hitlers Hollywood erstmals von der dunklen Periode deutscher Filmgeschichte und den ambivalenten Seiten der NS-Propagandafilme. Wie funktioniert Propaganda? Wie hängt sie mit der Illusionsmaschine Kino zusammen? Ist alles nur Lüge oder gibt es versteckte Wahrheiten?

Über eintausend Spielfilme wurden in den Jahren zwischen 1933 und 1945 in Deutschland hergestellt. Zum einhundertsten Geburtstag der Ufa erzählt Hitlers Hollywood erstmals von der dunklen Periode deutscher Filmgeschichte und den ambivalenten Seiten der NS-Propagandafilme. Bei den wenigsten Filmen aus diesen Jahren handelt es sich um offene Propaganda. Aber noch weniger der im Nationalsozialismus produzierten Filme sind harmlose Unterhaltung. Das nationalsozialistische Kino war staatlich gelenkt. Zugleich wollte es „großes Kino“ sein. Eine deutsche Traumfabrik. Die NS-Filme waren nicht nur technisch perfekt gemacht, sie waren emotional; sie weckten Sehnsüchte, ließen träumen, boten Zuflucht. Das Kino war industriell vorgefertigt und manipulativ. Vielleicht waren die Gefühle, die diese Filme weckten, oft ein Selbstbetrug, falsche Gefühle. Aber es waren eben Gefühle. Nur so ist die Wirkungskraft des NS-Kinos zu erklären.
(Produktionsnotiz)

Die Beschäftigung mit diesen Filmen war wie ein Selbstversuch mit dem NS-Kino. So richtig und wichtig es ist, den Nationalsozialismus politisch und moralisch zu betrachten, versteht man ihn, glaube ich, erst dann wirklich, wenn man ihn auch als ästhetisches Phänomen versteht. Denn Film war für die Nazis das wichtigste Medium, um mit der Bevölkerung zu kommunizieren. Die Nazis inszenierten ihre Ideologie, verpackten sie in Illusionen, hinter Fassaden und Kulissen. Der Blick in die Vergangenheit erlaubt uns, von der Gegenwart zu sprechen. Nicht nur Propaganda und Manipulation, Demagogie und Fanatismus sind aktuell, auch die Sehnsüchte, die unerfüllten Träume und die Weltfluchtreflexe, die sich in diesen Filmen zeigen.
(Katalogtext, Rüdiger Suchsland)

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