Diagonale
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Festival des österreichischen Films
4.–9. April 2024, Graz

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Der Fotograf vor der Kamera
Dokumentarfilm, AT 2014, Farbe, 75 min., OmeU
Diagonale 2014

Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Buch: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Darsteller:innen: mit: Erich Lessing, Traudl Lessing, Thomas Reche, Philipp Rank
Kamera: Rainer Frimmel
Schnitt: Emily Artmann
Originalton: Tizza Covi
Sounddesign: Manuel Grandpierre
Produzent:innen: Ralph Wieser, Rainer Frimmel
Produktion: Mischief Films
Koproduktion: Vento Film

 

Erich Lessings Fotografien zählen zu den einflussreichsten Bildern der Nachkriegszeit. Der berühmte Magnum-Fotograf hat die politischen Umbrüche Europas festgehalten und sich mit seinem Staatsvertragsfoto von Leopold Figl auf dem Balkon des Belvedere im kollektiven Gedächtnis Österreichs verewigt. In Der Fotograf vor der Kamera begleiten Tizza Covi und Rainer Frimmel Erich Lessing bei seiner Arbeit und der Suche nach dem, was seine Bilder bestimmt: Sehnsucht und Hoffnung. (Produktionsmitteilung)

www.mischief-films.com, www.ventofilm.com

Filmgespräch mit: Tizza Covi (am 21.3.) und Rainer Frimmel (am 23.3.)

Katalogtext Diagonale 2014:
„Ich bin Geschichtenerzähler. Meine Bilder müssen etwas aussagen. Schöne Bilder zu machen überlasse ich anderen.“ Erich Lessing hat mit seinen Fotografien nicht nur Geschichten erzählt, sondern auch Zeitgeschichte geschrieben. Mit seinem in Österreich bekanntesten Bild – Leopold Figl mit unterzeichnetem Staatsvertrag auf dem Balkon des Belvedere – hat er sich im kollektiven Gedächtnis des Landes verewigt. Lessing gehörte zu den bedeutendsten europäischen Reportagefotografen der Nachkriegszeit, und seine sorgsam komponierten Aufnahmen legen Zeugnis von den großen politischen Umbrüchen ab. Für Der Fotograf vor der Kamera haben Tizza Covi und Rainer Frimmel den auch heute noch viel beschäftigten 90-Jährigen über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet:
 Wir sehen Erich Lessing bei der Eröffnung seiner Wiener Galerie; wir beobachten ihn als Gast bei einer populären Unterhaltungsshow im Fernsehen; wir folgen ihm nach Paris in die Zentrale der legendären Fotoagentur Magnum; und wir erleben ihn wiederholt in privatem Rahmen bei Gesprächen mit seiner Frau, die ihn seit vielen Jahren bei seiner Arbeit unterstützt.

Für ihr filmisches Porträt nehmen sich Tizza Covi und Rainer Frimmel – wie Lessing es von der künstlerischen Fotografie einfordert – ausreichend Zeit für Details: Es sind oft die kleinen Gesten und die kurzen Momente, die in diesem Film mehr erzählen, als es ein langer Bericht über ein Künstlerleben könnte. „Die waren so schön, diese breiten, riesigen Knoten“, bemerkt Lessing etwa beim Krawattebinden und bedauert das Verschwinden des legendären Windsorknotens. Auch Der Fotograf vor der Kamera erzählt vom Verschwinden, und zwar von jenem der analogen Fotografie. Was heute im Zeitalter des digitalen Fotografierens zähle, meint Lessing, sei vor allem die Schnelligkeit. „Die Kompositionen eines Henri Cartier-Bresson sind vorbei.“

Doch für die neue Technik interessiert sich Lessing durchaus, und einmal kann man den berühmten Fotografen gar beobachten, wie er auf seinem iPad ein Fotopuzzle zusammenbaut – ein schönes Bild dafür, wie auch Covi und Frimmel in ihrer Arbeit einzelne Ausschnitte zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Doch glücklicherweise bleibt vieles in diesem Film dennoch offen: Eine gute Fotografie müsse zum Weiterdenken anregen, so Lessing, und auch Der Fotograf vor der Kamera lädt dazu ein, die Arbeit Erich Lessings mit neuen Augen zu betrachten. (Produktionsmitteilung)

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